Handwerksbäcker unter Verdacht
Gestiegene Preise für Brot und Backwaren sowie die Unterteilung in Handwerksbäcker und Industrieware sind Ausgangspunkte der “ARD”-Verbrauchersendung „Die Tricks mit Brot und Brötchen“. Die Behauptung, die gleich zu Anfang des 45-minütigen Beitrags kommt: „Mit Handwerk werben, aber Industriebrote verkaufen – so tricksen viele Bäcker“. Zu den Gesprächspartnern der Moderatoren, die für den Beitrag quer durch die Republik gefahren sind und mit diversen Bäckern und Experten gesprochen haben, gehören Bäckermeister Lutz Geißler aus Freiberg in Sachsen, Bäckermeister Sebastian Däuwel (links) von den Brot-Puristen, Bäckerpräsident Roland Ermer und der ehemalige Akademiedirektor Bernd Kütscher aus Weinheim. „Die oft romantische Verbrauchervorstellung, dass der Bäcker da jedes Brot von Hand streichelt, scheitert schon daran, dass es gar nicht genug Bäcker gibt”, sagt Kütscher in dem Beitrag. “Man muss ja irgendwie schauen, dass man das Brot auch preisgünstig oder so noch bezahlbar produzieren kann. Und da helfen natürlich gewisse Dinge, zum Beispiel Vormischungen von Zutaten.” Auch Verbandschef Ermer kommt zu Wort: Er kenne keine Betriebe, „wo null Hilfsmittel verwendet werden.“ Convenience-Produkte seien nicht gefährlich und genauso gesund.
Handwerksbäcker werden in der Sendung auch im guten Licht gezeigt, dafür bekommt die Industrie ihr Fett weg: Brotsommelier Tim Lessau von der Braaker Mühle vergleicht für die Sendung TK-Brötchen und Thomas Effenberger von der Hamburger Effenberger Vollkornbäckerei nimmt die „Vitalbrote“ aus dem Supermarkt unter die Lupe.
Der Tipp der TV-Journalisten zum Schluss: Als Kunde sollte man genau hinsehen und im Zweifel nachfragen, was drin steckt und wie gebacken wurde.
